Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide

Offenland erhalten

Mit Fördermitteln des Bundes sowie des Landes und Eigenmitteln übernimmt die Stiftung auf ihren Flächen die Verpflichtung, die für die Artenvielfalt bedeutsamen Lebensraumtypen im Natura 2000-Netzwerk offen zu halten. Um trockene Heiden, kalkreiche Sandrasen, frische und feuchte Mähwiesen (magere Flachlandmähwiesen, Pfeifengraswiesen) und Moore wiederherzustellen oder zu erhalten, wurden Schneisen, Kuppen und Hänge freigestellt, Weidengebüsche entfernt, Schilf gemäht sowie andere Partien eingeebnet. Zugewachsene kleine Gewässer wurden freigeschnitten und unter anderem für die Rotbauchunke vertieft. Die geschaffenen Schneisen verbinden nun die Lebensräume und ermöglichen den Tieren und Pflanzen, darunter vielen seltene Arten, zu wandern und sich auszubreiten.

Fördermittel aus der Gemeinschaftsaufgabe

„Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“

Im Einsatz für die biologische Vielfalt

Seit Dezember 2017 werden in Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide verschiedene Maßnahmen zum Erhalt von Offenland durchgeführt. Was auf den ersten Blick drastisch aussieht wird vielen seltenen Arten ihren Lebensraum zurückgeben und sichern. Im Jahr 2019 kamen mit Hilfe von Fördermitteln des Bundes und des Landes Brandenburg über die Förderrichtlinie GAK (Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz) erneut umfangreiche Landschaftspflegearbeiten in der Döberitzer Heide und erstmals auch an den Groß Schauener Seen zur Umsetzung. Nachdem im Herbst 2018 eine Fördersumme von 2.020.000 Euro (GAK II) eingeworben worden war, erfolgte die vollständige Umsetzung insbesondere zur Wiederherstellung des Fauna-Flora-Habitat-Lebensraumtyps (FFH) Magere Flachland-Mähwiesen und Pfeifengraswiesen im Ferbitzer Bruch sowie zu einem kleineren Teil von Trockenrasen im Norden der Döberitzer Heide bis Ende des Jahres 2019.

Landes-, Bundes- und EU-Mittel für Landschaftspflege

Parallel wurden im Frühjahr 2019 erneut rund 1.200.000 Euro eingeworben (GAK III), die größtenteils der Bearbeitung weiterer Flächen im Ferbitzer Bruch bis Ende 2020 dienen. Mit einem Teil der Mittel wurden Binnensalzwiesen in Sielmanns Naturlandschaft Groß Schauener Seen bis Dezember wiederhergestellt. Im Rahmen des Stadt-Umland-Wettbewerbs (SUW) erhielt die Stiftung Ende August 2019 außerdem einen Zuwendungsbescheid für Offenland-Wiederherstellung und die Schaffung von Kleingewässern und Urkrebstrassen im Nordosten der Döberitzer Heide in Höhe von rund 1.100.000 Euro.

Weitere Maßnahmen

Vertragsnaturschutz und Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen

Im Berichtsjahr projektierten wir in der Döberitzer Heide 15 Projekte mit einem Finanzvolumen von rund 500.000 Euro zur Pflege und zum Erhalt von etwa 800 Hektar Offen- und Halboffenland. Aus Restmitteln des Vertragsnaturschutzes werden zehn weitere Projekte umgesetzt, dabei stehen Schmetterlinge und Wildbienen im Fokus. Durch Mittel des Vertragsnaturschutzes wird der hohe Pflegebedarf im Offenland gedeckt, denn eine Agrarförderung ist auf den Flächen bisher nicht möglich - obwohl die Landschaft mit landwirtschaftlichen Maßnahmen wie Mahd und Beweidung gepflegt wird. Spezielle Artenschutzmaßnahmen spielen ebenfalls eine Rolle. Bei Krampnitz wurde eine Sandgrube als Brutplatz für den Eisvogel und Wildbienen freigestellt. Bei Priort wurde Feuchtgrünland entbuscht, um Lebensraum für den Mädesüß-Perlmutterfalter zu schaffen.

Bis zum Jahresende wurden insgesamt 10 Projekte als Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen mit 50,8 Hektar und einem Finanzvolumen von knapp 1.500.000 Euro begonnen und weitergeführt. Hauptziele sind die Wiederherstellung und Entwicklung von Halboffen- und Offenland sowie speziell die Ansiedlung sowie die Förderung der Arten Zauneidechse, Feldlerche und Steinschmätzer.

800 Hektar

Offen- und Halboffenland erhalten

500.000 €

durch Vertragsnaturschutz

Erwähnenswert

Erstnachweis der Gottesanbeterin

Aktuell breitet sich die Gottesanbeterin (Mantis religiosa) in Brandenburg aus. Ende August gelang der Erstnachweis in der Döberitzer Heide.

Kontakt

Peter Nitschke

Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide

Tel. +49 (0)5527 914-429 Mobil: +49 (0)170 5608297 peter.nitschke@sielmann-stiftung.de Dyrotzer Ring 4 14641 Wustermark / OT Elstal

DIE GLOBALEN ZIELE FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG

In zahlreichen Projekten übernimmt die Heinz Sielmann Stiftung globale Verantwortung und setzt lokale Maßnahmen um, die dazu beitragen, unsere Welt nachhaltig zu gestalten.