Biodiversität bundesweit fördern

Nationale Projekte und Initiativen

Je mehr biologische Vielfalt es gibt, desto mehr profitieren wir als Menschen davon. Mit aktuell 863 gelisteten Biotoptypen zeichnet Deutschland sich durch eine große Vielfalt an Lebensräumen aus. Viele dieser Biotope bestehen allerdings nur noch isoliert. Die Heinz Sielmann Stiftung arbeitet daran, möglichst viele dieser Einzelbiotope in einen bundesweiten Biotopverbund einzubinden. Aus diesem Grund engagiert sich die Stiftung in verschiedenen Initiativen und initiiert bundesweite Projekte, darunter auch zwei Naturschutzgroßprojekte in Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Ein Stück der Alten Elbe im Projektgebiet östlich von Melzwig.

Naturschutzgroßprojekt Mittelelbe-Schwarze Elster

Auen erhalten und wiederherstellen

Die Mittelelbe und die mit ihr verbundene Schwarze Elster haben durch Flussbegradigungen und andere wasserbauliche Maßnahmen ihre natürliche Flussdynamik verloren. Die negativen Folgen für den ökologischen Zustand der Flüsse können jedoch teilweise auch wieder rückgängig gemacht werden. Daran arbeitet die Heinz Sielmann Stiftung – als Trägerin des Projekts – in enger Partnerschaft mit der Verwaltung des Biosphärenreservats Mittelelbe.

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Schmetter­lings­arten leben entlang der Mittelelbe

Über 200 Vogel­arten wurden in der thüringischen Rhön nachgewiesen

Naturschutzgroßprojekt Thüringer Kuppenrhön

Region großer Biologischer Vielfalt

Das Gebiet des Naturschutzgroßprojekts liegt im Südwesten Thüringens, im Dreiländereck der Bundesländer Hessen, Bayern und Thüringen. Durch das Gebiet verläuft ein 112 Kilometer langer Abschnitt des Nationalen Naturmonuments "Grünes Band Thüringen“. Hier befinden sich naturschutzfachlich sehr wertvolle Bereiche dieses gesamtstaatlich bedeutsamen Biotopverbundsystems.

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Das Naturschutzgroßprojekt Thüringer Kuppenrhön startete 2020 und liegt inmitten des länderübergreifenden UNESCO-Biosphärenreservats Rhön.

Der Dorfteich „Mönchsoll“ auf der Insel Rügen markiert einen bedeutsamen Meilenstein im BiotopVerbund-Projekt.

BiotopVerbund-Projekt

Kommunen: Biotope verbinden, Biodiversität sichern

2020 begann unter Leitung der Heinz Sielmann Stiftung das Projekt „Landschaft + Menschen verbinden – Kommunen für den bundesweiten Biotopverbund“, das im Bundesprogramm Biologische Vielfalt gefördert wurde.

Ziel war es, kommunale Akteure im gesamten Bundesgebiet aber auch Privatpersonen und Organisationen anhand von Beispielprojekten praktische Ansätze und Leitfäden an die Hand zu geben, um regionale Biotopmaßnahmen umzusetzen. Das Projekt konnte im Berichtsjahr erfolgreich abgeschlossen werden.

Mehr zum Projekt
„Die Verantwortung, Lebensräume zu schaffen, zu erhalten und zu schützen, liegt in unseren Händen.“
Irit Vollbrecht, Bürgermeisterin von Patzig auf Rügen

Naturnahe Firmengelände

Ökonomie und Ökologie zusammenbringen

Firmengelände bergen ein hohes Potenzial für mehr biologische Vielfalt. Die Heinz Sielmann Stiftung berät interessierte Unternehmen fachkundig zu diesem Thema. Denn ökologisch wertige Flächen sind nicht nur ein Hingucker, sondern bieten auch vielfältige Lebensräume für die heimische Tier-, Pilz- und Pflanzenwelt. Zudem werden Firmengelände zu kleinen Entspannungsoasen, die das Wohlbefinden der Belegschaft und besuchenden Personen steigern.

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Firmengelände und -gebäude lassen sich auf vielfältige Art und Weise ökologisch gestalten.

Naturnaher Buchenwald im Teilgebiet Serrahn des Müritz-Nationalparks.

Initiative „Wildnis in Deutschland“

Wie wild ist Deutschland?

Zwei Prozent der Landesfläche Deutschlands sollen laut Nationaler Biodiversitätsstrategie bis 2030 als große Wildnisgebiete gesichert sein. Bisher war jedoch eine zentrale Frage offen: Wie viele Wildnisgebiete gibt es überhaupt in Deutschland? Wo befinden sich diese? Und wie groß sind sie?

Mit ihren Partnern der Initiative „Wildnis in Deutschland“ hat die Heinz Sielmann Stiftung deshalb die erste bundesweite Bestandsaufnahme großflächiger Wildnisgebiete durchgeführt und im Berichtsjahr veröffentlicht.

Zu den Ergebnissen

61 Prozent

der Erwachsenen in Deutschland finden, dass es mehr Wildnis geben sollte.

Quelle: Naturbewusstsein 2023 – Bevölkerungsumfrage zu Natur und biologischer Vielfalt