Biotope erhalten, renaturieren und neu schaffen
Geschäftsbereich Biodiversität
Die besondere Kompetenz des Geschäftsbereichs Biodiversität liegt in der Entwicklung und Umsetzung von Projekten zur Förderung der biologischen Vielfalt. So wurden 2023 entsprechende Projekte umgesetzt, abgeschlossen und begonnen – unter anderem zu den Themen Moorschutz, Auenwald und Toteislöcher.
Ohne naturschutzfachliche Maßnahmen gehen Schneeheide-Kiefernwälder in Bayern verloren.
Sielmanns Biotopverbünde
Biotope: Ihr ökologischer Wert steigt mit ihrer Vernetzung
Deutschland weist eine hohe Vielfalt an Lebensräumen (Biotopen) mit typischen Lebensgemeinschaften von Tieren, Pflanzen und Pilzen auf. Insgesamt sind für die Bundesrepublik 863 Biotoptypen gelistet. Allerdings fristen noch zu viele Biotope in einem Ozean aus Monokulturen ein Inseldasein, mit all den biologischen Nachteilen. Die Aufgabe besteht darin, diese Inseln wieder miteinander zu verbinden und einen nationalen und länderübergreifenden Biotopverbund zu schaffen.
„[…] die Beiträge der Natur für den Menschen, einschließlich der Ökosystemfunktionen und -leistungen, werden geschätzt, erhalten und verbessert und die im Rückgang befindlichen Bestände werden wiederhergestellt […]“
Biodiversität-Kongress der Vereinten Nationen, Dez. 2022
Naturnahe Firmengelände
Jeder Quadratmeter zählt
Die heutige Wirtschaftsweise zerstört die natürlichen Lebensgrundlagen und untergräbt dadurch den Wohlstand kommender Generationen. Ökonomie und Ökologie müssen nachhaltig zusammengeführt werden. Ein Aspekt dieser neuen „Grünen Ökonomie“ ist auch die Förderung der Biodiversität. Dazu dient unter anderem die naturnahe Gestaltung von Firmenstandorten, bei der die Heinz Sielmann Stiftung fachkundig zur Seite steht.
Unternehmen wie der Lebensmittelhändler Lidl in Deutschland übernehmen zunehmend ökologische Verantwortung und schaffen auf firmeneigenem Gelände naturnahe Flächen.
Die Schwarze Elster und ihre abgeschnittenen Altarme stehen im Fokus dieses Naturschutzgroßprojekts.
Naturschutzgroßprojekt Mittelelbe-Schwarze Elster
Die Vielfalt einer Flusslandschaft fördern
Die Elbe ist ein besonderer Naturraum von nationaler Bedeutung. Allerdings führte der Mensch massive Eingriffe an der Elbe und der Schwarzen Elster durch, wodurch die natürliche Flussdynamik verloren ging. Seitdem verschlechtert sich der hydrologische und ökologische Zustand von Flüssen und Auen zunehmend. Um diesem Trend entgegenzuwirken, startete im Juni 2020 das Naturschutzgroßprojekt in Sachsen-Anhalt im Landkreis Wittenberg. In enger Partnerschaft mit der Verwaltung des Biosphärenreservats Mittelelbe arbeitet die Heinz Sielmann Stiftung als Trägerin des Projekts daran, den Erhalt und die Wiederherstellung wertvoller auentypischer Lebensräume mit ihrer Artenvielfalt sicherzustellen.
Biber kommen an der Mittelelbe vor – so viele wie nirgendwo sonst in Deutschland
Hektar umfasst der Planungsraum
Naturschutzgroßprojekt Thüringer Kuppenrhön
Naturschutzfachlich wertvollste Lebensräume
Die Rhön ist eine vom Menschen geprägte Kulturlandschaft und sogenannte Hotspot-Region der biologischen Vielfalt in Deutschland. Bereits seit Juni 2020 läuft das Naturschutzgroßprojekt Thüringer Kuppenrhön, dessen Gebiet inmitten des länderübergreifenden UNESCO-Biosphärenreservats Rhön liegt.
Die Kuppenrhön in Thüringen: Ein Naturschutzgroßprojekt und Teil des Förderprogramms „chance.natur – Bundesförderung Naturschutz“.
Wo einst gigantische Braunkohlebagger die Erde nach Bodenschätzen durchwühlten, entsteht in Sielmanns Naturlandschaft Wanninchen eine neue Wildnis.
Initiative „Wildnis in Deutschland“
Bilanzierung großflächiger Wildnisgebiete in Deutschland
2007 wurde in der Nationalen Strategie zur Biologischen Vielfalt festgelegt, dass sich Deutschlands Natur auf mindestens zwei Prozent der Landesfläche nach ihren eigenen Gesetzmäßigkeiten entwickeln soll – und dies zu einem Großteil in großflächigen Gebieten. Dabei ist bis heute jedoch eine zentrale Frage offen: Wie viele großflächige Wildnisgebiete gibt es überhaupt in Deutschland? Wo befinden sie sich und wie groß sind sie?
Da es bisher nur grobe Schätzungen gibt, beteiligt sich die Heinz Sielmann Stiftung federführend an der dringend erforderlichen Bestandsaufnahme.
„Bestimmendes Merkmal von Wildnis ist eine dauerhaft vom Menschen ungestörte Entwicklung.“
Wildnis im Dialog – Aktuelle Beiträge zur Wildnisentwicklung
30 verschiedene Libellenarten
wurden am Sielmann-Weiher bei Sigmaringen gefunden.
Ökologisches Monitoring
Arten kehren zurück, neue werden entdeckt
In Sielmanns Biotopverbünden finden regelmäßig wissenschaftliche Erfassungen der Artenbestände statt, um genauer zu erfahren, welche Effekte wir mit unseren naturschutzfachlichen Maßnahmen erzielen und wie sich die Biodiversität auf unseren Projektflächen entwickelt.
Azurjungfern (Coenagrion) gehören zur Gattung der Schlanklibellen (Coenagrionidae) und haben eine entsprechend nadelförmige Körperform. Die Männchen sind in der Regel glänzend blau und schwarz gefärbt.
Kontakt
Dr. Heiko Schumacher
Bereichsleitung Biodiversität
Tel. +49 (0)5527 914-417 Mobil: +49 (0)151 17156602 heiko.schumacher@sielmann-stiftung.de
Zur Döberitzer Heide 9 14641 Wustermark / OT Elstal
DIE 17 GLOBALEN ZIELE FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG
In zahlreichen Projekten übernimmt die Heinz Sielmann Stiftung globale Verantwortung und setzt lokale Maßnahmen um, die dazu beitragen, unsere Welt nachhaltig zu gestalten. Unsere Projekte im Geschäftsbereich Biodiversität tragen maßgeblich zur Erreichung folgender Ziele bei: