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01 Willkommen
02 Tätigkeitsbericht
03 Projektbericht
04 Geschäftsbereich Naturschutz
05 Döberitzer Heide
06 Ökologisches Monitoring
07 Geschäftsbereich Biodiversität
08 Sielmanns Biotopverbünde
09 Geschäftsbereich Kommunikation
10 Umweltbildung
11 Geschäftsbereich Gut Herbigshagen
12 Förderwesen
13 Finanzbericht
14 Impressum

Sielmanns Natur­land­schaft Döberitzer Heide

Für die Zukunft der Heide

Die offene Landschaft der Döberitzer Heide ist ein besonders wertvoller Lebens­raum. Wesentliches Ziel der Heinz Sielmann Stiftung ist es, dieses Offenland auch für die Zukunft zu erhalten. Mit Fördermitteln der EU, des Bundes und des Landes sowie Eigenmitteln übernimmt die Stiftung auf ihren Flächen die Aufgabe, bedeutsame Lebens­raum­typen wie Trockene europäische Heiden, Trockene kalkreiche Sandrasen, Magere Flachland-Mähwiesen oder Pfeifengraswiesen auf kalkreichem Boden im Natura-2000-Netzwerk wieder­herzustellen und zu schützen.

Förder­mittel für die bio­logische Viel­falt

Offen­land erhalten und pflegen

Ein wesentliches Mittel für die Pflege ist der Einsatz von Schafen, Ziegen, Rindern und Pferden. Im Berichtszeitraum wurden – wie in den Jahren zuvor – rund 600 Hektar Fläche extensiv beweidet. Darüber hinaus kamen auch schwere Maschinen und Motorsägen zum Einsatz, um das Offenland von Gehölzen, nachwachsenden Bäumen und Baumstubben weitgehend zu befreien.

Eine besondere Herausforderung bei den laufenden Pflegemaßnahmen ist die lange militärische Nutzung der Döberitzer Heide. Auf weiten Flächen im Areal können nicht explodierte Granaten und andere Sprengmittel versteckt liegen. Um die Sicherheit der Arbeiten zu gewährleisten, müssen deshalb begleitend Fachfirmen für vorbereitende Maßnahmen eingesetzt werden. Sondierung, Beräumung und Pflege der Flächen werden durch Mittel aus unterschiedlichen Förderprogrammen ermöglicht.

Förder­mittel für die bio­logische Viel­falt

Offen­land erhalten und pflegen

Ein wesentliches Mittel für die Pflege ist der Einsatz von Schafen, Ziegen, Rindern und Pferden. Im Berichtszeitraum wurden – wie in den Jahren zuvor – rund 600 Hektar Fläche extensiv beweidet. Darüber hinaus kamen auch schwere Maschinen und Motorsägen zum Einsatz, um das Offenland von Gehölzen, nachwachsenden Bäumen und Baumstubben weitgehend zu befreien.

Eine besondere Herausforderung bei den laufenden Pflegemaßnahmen ist die lange militärische Nutzung der Döberitzer Heide. Auf weiten Flächen im Areal können nicht explodierte Granaten und andere Sprengmittel versteckt liegen. Um die Sicherheit der Arbeiten zu gewährleisten, müssen deshalb begleitend Fachfirmen für vorbereitende Maßnahmen eingesetzt werden. Sondierung, Beräumung und Pflege der Flächen werden durch Mittel aus unterschiedlichen Förderprogrammen ermöglicht.

Stadt-Umland-Wettbewerb

Umfassende Maß­nahmen in der Kern­zone

Die „Wüste“ ist ein 160 Hektar großes Areal in der Kernzone der Döberitzer Heide. Früher übten dort regelmäßig Panzer ihre Manöver. Deshalb blieb die Fläche weitgehend als Offenland erhalten. Heute kann man dort besonders gut Wisente, Przewalski-Pferde und Rothirsche beobachten.

Damit das auch in Zukunft so bleibt, wurden im Berichts­jahr mit Mitteln des Stadt-Umland-Wettbewerbs Brandenburg umfassende Rodungs­maß­nahmen in der Wüste durch­geführt. Gehölze, insbesondere Besen­ginster, wurden entfernt. Die Fläche soll auch künftig in diesen frühen Suk­zessions­stadien erhalten bleiben. Auch Flugsand­areale sind wieder entstanden: Der lose Sand kann durch den Wind über die Fläche geweht werden – ähnlich wie Wander­dünen im Kleinformat –, sodass immer wieder Mikro­habitate entstehen können.

Im Teilgebiet „Hasenheide“ wurde auf einer 40 Hektar großen Fläche ein Landschafts­bild mit Dünen und Wällen, Heide­flächen, Sandtrockenrasen sowie einzelnen Bäumen und Gehölz­gruppen wiederhergestellt.

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Förder­mittel

wurden von November 2021 bis Januar 2023 umgesetzt. Die Stiftung trägt einen zusätzlichen Eigenanteil in Höhe von 20 %.

Offene Sandflächen wie die „Wüste“ sind wichtige Lebensräume für viele Arten, insbesondere für bodenbrütende Insekten.

Der notwendige Einsatz von schweren Maschinen zur Heidepflege wird mit äußerster Sorgfalt betrieben.

Gemeinschafts­aufgabe „Verbesserung der Agrar­struktur und des Küsten­schutzes“

Heide­flächen wieder­her­gestellt

Im Berichtzeitraum wurde ein Förderantrag zur Wieder­herstellung der Heideflächen südlich des im Bau befindlichen Natur-Erlebniszentrums Döberitzer Heide gestellt. Anfang April erfolgte der Zuwendungs­bescheid in Höhe von 746.000 Euro. Im Herbst wurde mit den Landschafts­pflege­maßnahmen begonnen. Ziel ist die Wiederherstellung von Offenland mittels Rodung und Entbuschung samt Schaffung eines munitionsberäumten Kontrollweges durch das Gelände. Auch die erneute Umfriedung der Fläche ist in den Fördermitteln enthalten. Geplant ist, dass Besucher des Erlebniszentrums auch auf den angrenzenden Flächen in Zukunft große Weidetiere beobachten können.

Feldblock­system in der Döberitzer Heide

Voraussetzung für land­wirt­schaft­liche Förder­mittel erfüllt

Das Feldblock­system in der Döberitzer Heide wurde im Berichts­zeitraum weiterentwickelt. Im Dezember 2022 wurden die entsprechenden Schläge beim Land­wirt­schafts­amt gemeldet. Die Erfassung der Feld­blöcke ist die Voraus­setzung für eine mögliche landwirt­schaftliche Förderung. Bisher wird die Beweidung in der Döberitzer Heide überwiegend mit Mitteln des Landes gefördert. Für 2023 soll für einen Teil der Weide­flächen eine landwirtschaftliche Förderung beantragt werden.

Um das Beweidungs­konzept zu optimieren, wurde eine vorläufige Karte mit neuen Weide­einheiten erstellt. Das Ziel ist, möglichst großflächige Weiden zu schaffen. Die Beweidung mit Schafen und Ziegen soll partiell zugunsten einer Misch­beweidung mit unter­schiedlichen Rinder- und Pferde­rassen reduziert werden.

Vor der Beringung werden die jungen Wiedehöpfe gewogen und gemessen.

Erfolg­reicher Schutz des Wiede­hopfes

Mehr als 100 Jungvögel beringt

Die Bemühungen der Heinz Sielmann Stiftung um den Wiedehopf gehen weiter. 2022 wurden allein in der Döberitzer Heide und in der Kyritz-Ruppiner Heide 113 Jungvögel und zwölf Alttiere beringt. Auch in Wanninchen gibt es einen Bestand von etwa zwölf Brutpaaren.

Die gefährdete Art, von der es deutschlandweit nur noch 800 bis 950 Paare gibt, fühlt sich auf den Flächen der Stiftung besonders wohl. Sie profitiert von dem selten gewordenen artenreichen Offenland mit seinem breiten Nahrungsspektrum an großen Insekten. In den vergangenen Jahren wurden insgesamt 64 selbstgebaute Nistkästen für den Wiedehopf aufgehängt, von denen viele bereits angenommen wurden.

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Natur-Erlebnis­zentrum Döberitzer Heide

Bauarbeiten haben begonnen

Im Berichtszeitraum begann der Bau des neuen Natur-Erlebnis­zentrums in Elstal. Die Besucher:innen der Döberitzer Heide werden sich dort künftig über das Thema Bio­diversität sowie die Geschichte und Entwicklung der Natur­landschaft informieren können. In der alten Kommandantur der sowjetischen Streitkräfte entstehen neue Büros für die Mitarbeitenden der Heinz Sielmann Stiftung. Die ehemaligen Panzer­unter­stände werden zu Ausstellungs­räumen umgebaut. Das Natur-Erlebnis­zentrum soll nach jetziger Planung Ende 2023 eröffnet werden.

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Das Richtfest für das neue Natur-Erlebniszentrum Döberitzer Heide fand am 17.11.2022 statt.

Vertrags­naturschutz

Natur­schutz als Gemein­schafts­aufgabe

Im Jahr 2022 konnten aus Mitteln des Vertrags­natur­schutzes unter­schiedliche Projekte in Sielmanns Natur­land­schaft Döberitzer Heide umgesetzt werden. Mit einem Finanz­volumen von rund 700.000 Euro wurden auf etwa 900 Hektar Fläche unter anderem Kopf­weiden gepflegt, Besen­ginster entnommen, Flächen gemäht und gemulcht sowie die fortlaufende extensive Beweidung finanziert. Im Bereich der ehemaligen Ein­ge­wöhnungs­zone wird im Zeit­raum 2020 bis 2023 eine Fläche von insgesamt 20 Hektar von jungen Gehölzen befreit. Außerdem wurde zum Beispiel das etwa zwei Hektar große Moor „Großer Kietz“ für 30.000 Euro revitalisiert.

Vom Aussterben bedroht

Sperber­gras­mücken fühlen sich in Döberitzer Heide wohl

Sperber­gras­mücken sind laut der aktuellen Roten Liste gefährdeter Arten in Deutschland vom Aussterben bedroht. Gegenüber der vorherigen Fassung der Roten Liste aus dem Jahr 2015 hat sich die bisherige Einstufung „gefährdet“ damit um zwei Stufen verschlechtert.

In der Döberitzer Heide nehmen die Bestände des kleinen unscheinbaren Sing­vogels dagegen zu. Aktuell gibt es im Gebiet erfreu­licher­weise mehr als 90 Vorkommen. Damit die positive Entwicklung weiter anhält, wird auch bei den Pflege­maß­nahmen in der Heide­land­schaft auf die Sperber­­gras­­mücken Rücksicht genommen. Bei der Wieder­herstellung der offenen und halboffenen Landschaft in der Hasen­heide wurden kompakte Baum- und Strauch­bestände extra stehen gelassen. Für die Maß­nahme standen rund 180.000 Euro aus Mitteln des Vertrags­naturschutzes zur Verfügung.

Die Sperber­gras­mücke (Sylvia nisoria) ist die größte heimische Grasmückenart.

Die Bestände der Zauneidechse (Lacerta agilis) sind in den vergangenen Jahren stark eingebrochen.

Kompensationsflächen

Neue Heimat für Zaun­eidechsen

Bei größeren Bau- oder Infra­struktur­projekten kommt es immer wieder vor, dass Zauneidechsen ihren Lebens­raum verlieren. Die Auftrag­geber der Bauprojekte sind gesetzlich dazu verpflichtet, die Tiere vor Beginn der Baumaß­nahmen einfangen zu lassen und den zerstörten Lebensraum an anderer Stelle wieder auszugleichen.

Die Heinz Sielmann Stiftung richtet regelmäßig solche Kompen­sations­flächen ein. Im Jahr 2022 wurden dafür zwei Hektar im Bereich der Hasen­heide entsprechend hergerichtet. Diese Fläche bietet geeigneten Lebens­raum für bis zu 200 Eidechsen. Insgesamt betreut die Heinz Sielmann Stiftung in der Döberitzer Heide auf 31 Hektar Kompen­sations­flächen unter anderem für Eidechsen.

Wildbienen in der Heide

„Pfad der Wildbienen“ eröffnet

Seit August 2022 gibt es einen Wild­bienen-Lehr­pfad in der Döberitzer Heide zu entdecken. Sechs große Tafeln mit Fotos und Texten informieren über die viel­fältigen Arten von Wild­bienen, die in den sandigen Böden und im Tot­holz der Sielmanns Natur­land­schaften ihre Nester anlegen. Darüber hinaus wurden Nist­hilfen und ein so genanntes „Sandarium“ am Weges­rand angelegt. Sie zeigen exemplarisch, wie man den eigenen Garten wild­bienen­freund­lich gestalten kann. Der „Pfad der Wild­bienen“ konnte dank einer Spende von EDEKA Minden-Hannover realisiert werden.

Thomas Bischoff, Bereichsleiter Kommunikation und Fundraising bei der Heinz Sielmann Stiftung (links), und Dr. Hannes Petrischak, Bereichsleiter Naturschutz (rechts), präsentierten gemeinsam mit Rieke Petersen, Studentin und Ideengeberin für den Wildbienenpfad (mittig), die neuen Schautafeln.

Kristin Hinsberger bei Aufnahmen in Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide.

360°-Fotoprojekt

Digitaler Rundumblick in die Heide

Dank der Initiative unserer Mitarbeiterin Kristin Hinsberger sind im Berichtsjahr zahlreiche beeindruckende 360°-Panoramabilder aus Sielmanns Naturlandschaften Wanninchen und Döberitzer Heide entstanden. Das von Frau Hinsberger fortlaufend betreute Fotoprojekt wird für unsere Umweltbildungsprojekte und Öffentlichkeitsarbeit genutzt.

Ziel des Projekts ist es auch, die Naturlandschaft im jahreszeitlichen Wandel mit all ihren Besonderheiten zu dokumentieren und in digitaler Form erlebbar zu machen.

Kontakt

Peter Nitschke

Leitung der Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide

Tel. +49 (0)5527 914-429 peter.nitschke@sielmann-stiftung.de Dyrotzer Ring 4 14641 Wustermark / OT Elstal

DIE 17 GLOBALEN ZIELE FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG

In zahlreichen Projekten übernimmt die Heinz Sielmann Stiftung globale Verantwortung und setzt lokale Maßnahmen um, die dazu beitragen, unsere Welt nachhaltig zu gestalten.

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