Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide
Für die Zukunft der Heide
Die offene Landschaft der Döberitzer Heide ist ein besonders wertvoller Lebensraum. Wesentliches Ziel der Heinz Sielmann Stiftung ist es, dieses Offenland auch für die Zukunft zu erhalten. Mit Fördermitteln der EU, des Bundes und des Landes sowie Eigenmitteln übernimmt die Stiftung auf ihren Flächen die Aufgabe, bedeutsame Lebensraumtypen wie Trockene europäische Heiden, Trockene kalkreiche Sandrasen, Magere Flachland-Mähwiesen oder Pfeifengraswiesen auf kalkreichem Boden im Natura-2000-Netzwerk wiederherzustellen und zu schützen.
Fördermittel für die biologische Vielfalt
Offenland erhalten und pflegen
Ein wesentliches Mittel für die Pflege ist der Einsatz von Schafen, Ziegen, Rindern und Pferden. Im Berichtszeitraum wurden – wie in den Jahren zuvor – rund 600 Hektar Fläche extensiv beweidet. Darüber hinaus kamen auch schwere Maschinen und Motorsägen zum Einsatz, um das Offenland von Gehölzen, nachwachsenden Bäumen und Baumstubben weitgehend zu befreien.
Eine besondere Herausforderung bei den laufenden Pflegemaßnahmen ist die lange militärische Nutzung der Döberitzer Heide. Auf weiten Flächen im Areal können nicht explodierte Granaten und andere Sprengmittel versteckt liegen. Um die Sicherheit der Arbeiten zu gewährleisten, müssen deshalb begleitend Fachfirmen für vorbereitende Maßnahmen eingesetzt werden. Sondierung, Beräumung und Pflege der Flächen werden durch Mittel aus unterschiedlichen Förderprogrammen ermöglicht.
Fördermittel für die biologische Vielfalt
Offenland erhalten und pflegen
Ein wesentliches Mittel für die Pflege ist der Einsatz von Schafen, Ziegen, Rindern und Pferden. Im Berichtszeitraum wurden – wie in den Jahren zuvor – rund 600 Hektar Fläche extensiv beweidet. Darüber hinaus kamen auch schwere Maschinen und Motorsägen zum Einsatz, um das Offenland von Gehölzen, nachwachsenden Bäumen und Baumstubben weitgehend zu befreien.
Eine besondere Herausforderung bei den laufenden Pflegemaßnahmen ist die lange militärische Nutzung der Döberitzer Heide. Auf weiten Flächen im Areal können nicht explodierte Granaten und andere Sprengmittel versteckt liegen. Um die Sicherheit der Arbeiten zu gewährleisten, müssen deshalb begleitend Fachfirmen für vorbereitende Maßnahmen eingesetzt werden. Sondierung, Beräumung und Pflege der Flächen werden durch Mittel aus unterschiedlichen Förderprogrammen ermöglicht.
Stadt-Umland-Wettbewerb
Umfassende Maßnahmen in der Kernzone
Die „Wüste“ ist ein 160 Hektar großes Areal in der Kernzone der Döberitzer Heide. Früher übten dort regelmäßig Panzer ihre Manöver. Deshalb blieb die Fläche weitgehend als Offenland erhalten. Heute kann man dort besonders gut Wisente, Przewalski-Pferde und Rothirsche beobachten.
Damit das auch in Zukunft so bleibt, wurden im Berichtsjahr mit Mitteln des Stadt-Umland-Wettbewerbs Brandenburg umfassende Rodungsmaßnahmen in der Wüste durchgeführt. Gehölze, insbesondere Besenginster, wurden entfernt. Die Fläche soll auch künftig in diesen frühen Sukzessionsstadien erhalten bleiben. Auch Flugsandareale sind wieder entstanden: Der lose Sand kann durch den Wind über die Fläche geweht werden – ähnlich wie Wanderdünen im Kleinformat –, sodass immer wieder Mikrohabitate entstehen können.
Im Teilgebiet „Hasenheide“ wurde auf einer 40 Hektar großen Fläche ein Landschaftsbild mit Dünen und Wällen, Heideflächen, Sandtrockenrasen sowie einzelnen Bäumen und Gehölzgruppen wiederhergestellt.
Fördermittel
wurden von November 2021 bis Januar 2023 umgesetzt. Die Stiftung trägt einen zusätzlichen Eigenanteil in Höhe von 20 %.
Offene Sandflächen wie die „Wüste“ sind wichtige Lebensräume für viele Arten, insbesondere für bodenbrütende Insekten.
Der notwendige Einsatz von schweren Maschinen zur Heidepflege wird mit äußerster Sorgfalt betrieben.
Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“
Heideflächen wiederhergestellt
Im Berichtzeitraum wurde ein Förderantrag zur Wiederherstellung der Heideflächen südlich des im Bau befindlichen Natur-Erlebniszentrums Döberitzer Heide gestellt. Anfang April erfolgte der Zuwendungsbescheid in Höhe von 746.000 Euro. Im Herbst wurde mit den Landschaftspflegemaßnahmen begonnen. Ziel ist die Wiederherstellung von Offenland mittels Rodung und Entbuschung samt Schaffung eines munitionsberäumten Kontrollweges durch das Gelände. Auch die erneute Umfriedung der Fläche ist in den Fördermitteln enthalten. Geplant ist, dass Besucher des Erlebniszentrums auch auf den angrenzenden Flächen in Zukunft große Weidetiere beobachten können.
Feldblocksystem in der Döberitzer Heide
Voraussetzung für landwirtschaftliche Fördermittel erfüllt
Das Feldblocksystem in der Döberitzer Heide wurde im Berichtszeitraum weiterentwickelt. Im Dezember 2022 wurden die entsprechenden Schläge beim Landwirtschaftsamt gemeldet. Die Erfassung der Feldblöcke ist die Voraussetzung für eine mögliche landwirtschaftliche Förderung. Bisher wird die Beweidung in der Döberitzer Heide überwiegend mit Mitteln des Landes gefördert. Für 2023 soll für einen Teil der Weideflächen eine landwirtschaftliche Förderung beantragt werden.
Um das Beweidungskonzept zu optimieren, wurde eine vorläufige Karte mit neuen Weideeinheiten erstellt. Das Ziel ist, möglichst großflächige Weiden zu schaffen. Die Beweidung mit Schafen und Ziegen soll partiell zugunsten einer Mischbeweidung mit unterschiedlichen Rinder- und Pferderassen reduziert werden.
Vor der Beringung werden die jungen Wiedehöpfe gewogen und gemessen.
Erfolgreicher Schutz des Wiedehopfes
Mehr als 100 Jungvögel beringt
Die Bemühungen der Heinz Sielmann Stiftung um den Wiedehopf gehen weiter. 2022 wurden allein in der Döberitzer Heide und in der Kyritz-Ruppiner Heide 113 Jungvögel und zwölf Alttiere beringt. Auch in Wanninchen gibt es einen Bestand von etwa zwölf Brutpaaren.
Die gefährdete Art, von der es deutschlandweit nur noch 800 bis 950 Paare gibt, fühlt sich auf den Flächen der Stiftung besonders wohl. Sie profitiert von dem selten gewordenen artenreichen Offenland mit seinem breiten Nahrungsspektrum an großen Insekten. In den vergangenen Jahren wurden insgesamt 64 selbstgebaute Nistkästen für den Wiedehopf aufgehängt, von denen viele bereits angenommen wurden.
Natur-Erlebniszentrum Döberitzer Heide
Bauarbeiten haben begonnen
Im Berichtszeitraum begann der Bau des neuen Natur-Erlebniszentrums in Elstal. Die Besucher:innen der Döberitzer Heide werden sich dort künftig über das Thema Biodiversität sowie die Geschichte und Entwicklung der Naturlandschaft informieren können. In der alten Kommandantur der sowjetischen Streitkräfte entstehen neue Büros für die Mitarbeitenden der Heinz Sielmann Stiftung. Die ehemaligen Panzerunterstände werden zu Ausstellungsräumen umgebaut. Das Natur-Erlebniszentrum soll nach jetziger Planung Ende 2023 eröffnet werden.
Das Richtfest für das neue Natur-Erlebniszentrum Döberitzer Heide fand am 17.11.2022 statt.
Vertragsnaturschutz
Naturschutz als Gemeinschaftsaufgabe
Im Jahr 2022 konnten aus Mitteln des Vertragsnaturschutzes unterschiedliche Projekte in Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide umgesetzt werden. Mit einem Finanzvolumen von rund 700.000 Euro wurden auf etwa 900 Hektar Fläche unter anderem Kopfweiden gepflegt, Besenginster entnommen, Flächen gemäht und gemulcht sowie die fortlaufende extensive Beweidung finanziert. Im Bereich der ehemaligen Eingewöhnungszone wird im Zeitraum 2020 bis 2023 eine Fläche von insgesamt 20 Hektar von jungen Gehölzen befreit. Außerdem wurde zum Beispiel das etwa zwei Hektar große Moor „Großer Kietz“ für 30.000 Euro revitalisiert.
Vom Aussterben bedroht
Sperbergrasmücken fühlen sich in Döberitzer Heide wohl
Sperbergrasmücken sind laut der aktuellen Roten Liste gefährdeter Arten in Deutschland vom Aussterben bedroht. Gegenüber der vorherigen Fassung der Roten Liste aus dem Jahr 2015 hat sich die bisherige Einstufung „gefährdet“ damit um zwei Stufen verschlechtert.
In der Döberitzer Heide nehmen die Bestände des kleinen unscheinbaren Singvogels dagegen zu. Aktuell gibt es im Gebiet erfreulicherweise mehr als 90 Vorkommen. Damit die positive Entwicklung weiter anhält, wird auch bei den Pflegemaßnahmen in der Heidelandschaft auf die Sperbergrasmücken Rücksicht genommen. Bei der Wiederherstellung der offenen und halboffenen Landschaft in der Hasenheide wurden kompakte Baum- und Strauchbestände extra stehen gelassen. Für die Maßnahme standen rund 180.000 Euro aus Mitteln des Vertragsnaturschutzes zur Verfügung.
Die Sperbergrasmücke (Sylvia nisoria) ist die größte heimische Grasmückenart.
Die Bestände der Zauneidechse (Lacerta agilis) sind in den vergangenen Jahren stark eingebrochen.
Kompensationsflächen
Neue Heimat für Zauneidechsen
Bei größeren Bau- oder Infrastrukturprojekten kommt es immer wieder vor, dass Zauneidechsen ihren Lebensraum verlieren. Die Auftraggeber der Bauprojekte sind gesetzlich dazu verpflichtet, die Tiere vor Beginn der Baumaßnahmen einfangen zu lassen und den zerstörten Lebensraum an anderer Stelle wieder auszugleichen.
Die Heinz Sielmann Stiftung richtet regelmäßig solche Kompensationsflächen ein. Im Jahr 2022 wurden dafür zwei Hektar im Bereich der Hasenheide entsprechend hergerichtet. Diese Fläche bietet geeigneten Lebensraum für bis zu 200 Eidechsen. Insgesamt betreut die Heinz Sielmann Stiftung in der Döberitzer Heide auf 31 Hektar Kompensationsflächen unter anderem für Eidechsen.
Wildbienen in der Heide
„Pfad der Wildbienen“ eröffnet
Seit August 2022 gibt es einen Wildbienen-Lehrpfad in der Döberitzer Heide zu entdecken. Sechs große Tafeln mit Fotos und Texten informieren über die vielfältigen Arten von Wildbienen, die in den sandigen Böden und im Totholz der Sielmanns Naturlandschaften ihre Nester anlegen. Darüber hinaus wurden Nisthilfen und ein so genanntes „Sandarium“ am Wegesrand angelegt. Sie zeigen exemplarisch, wie man den eigenen Garten wildbienenfreundlich gestalten kann. Der „Pfad der Wildbienen“ konnte dank einer Spende von EDEKA Minden-Hannover realisiert werden.
Thomas Bischoff, Bereichsleiter Kommunikation und Fundraising bei der Heinz Sielmann Stiftung (links), und Dr. Hannes Petrischak, Bereichsleiter Naturschutz (rechts), präsentierten gemeinsam mit Rieke Petersen, Studentin und Ideengeberin für den Wildbienenpfad (mittig), die neuen Schautafeln.
Kristin Hinsberger bei Aufnahmen in Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide.
360°-Fotoprojekt
Digitaler Rundumblick in die Heide
Dank der Initiative unserer Mitarbeiterin Kristin Hinsberger sind im Berichtsjahr zahlreiche beeindruckende 360°-Panoramabilder aus Sielmanns Naturlandschaften Wanninchen und Döberitzer Heide entstanden. Das von Frau Hinsberger fortlaufend betreute Fotoprojekt wird für unsere Umweltbildungsprojekte und Öffentlichkeitsarbeit genutzt.
Ziel des Projekts ist es auch, die Naturlandschaft im jahreszeitlichen Wandel mit all ihren Besonderheiten zu dokumentieren und in digitaler Form erlebbar zu machen.
Kontakt
Peter Nitschke
Leitung der Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide
Tel. +49 (0)5527 914-429 peter.nitschke@sielmann-stiftung.de Dyrotzer Ring 4 14641 Wustermark / OT Elstal
DIE 17 GLOBALEN ZIELE FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG
In zahlreichen Projekten übernimmt die Heinz Sielmann Stiftung globale Verantwortung und setzt lokale Maßnahmen um, die dazu beitragen, unsere Welt nachhaltig zu gestalten.